Rasant und gespickt mit vielen Herausforderungen – das war 2018. Dieses verrückte Jahr ist wie im Flug vergangen. Ein Projekt jagte das nächste – in einer Analogie aus dem Fußball könnte man es so ausdrücken: “Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!”. 2018 war ein Jahr voller Dynamik und als Beschreibung in zwei Worten passt wohl am Besten “Speed” und “Community”. Ich habe echt viele Sprints* hingelegt und immer wieder erfahren, dass Gemeinschaft, ob zu zweit oder in der Gruppe, Familie oder Freunde, für mich die “geheime” Zutat für Erfolg und ein erfülltes Leben ist. Das Jahr war total toll! Danke 2018!!!
*Das Wort Sprint taucht in meinem Artikel häufiger auf und ist durchaus doppeldeutig in seiner Anwendung gemeint. Zum einen als Kurzstreckenlauf und zum anderen als kurzer wiederkehrender Entwicklungszyklus für mein Onlinebusiness, so wie aus der agilen Softwareentwicklung bekannt.
Meine Arbeit
Die Projektleitung des Wahnsinns
Während meiner Anstellung als Job- und Karrierecoach bei einer Stiftung, übernahm ich im Januar die Projektleitung für ein nagelneues Projekt, das Erziehenden im ALG2-Bezug bei einem (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt hilft.
Diese Zeit war superintensiv und lehrreich. Wir fingen bei Null an und gestalteten innerhalb kürzester Zeit ein laufendes Sozial-Projekt – mit allen Höhen und Tiefen. Und ich lernte dabei auch die unglaublichen Ambiguitäten sozialer Arbeit kennen: wie motiviert man Menschen, die einen ganz anderen Blick auf Arbeit, Abhängigkeit und Leben haben? Wie gestaltet man ein Projekt, das innovativ sein soll, aber den Zwängen von behördlichen Regeln und Gesetzen unterliegt? Wie gestaltet man für sein Team einen Arbeitsplatz, in dem alle gesund bleiben und die Lust nicht verlieren sollen, wenn sie tagtäglich gefangen sind zwischen bürokratischen Sollbestimmungen und ihrer eigentlichen Arbeit mit Menschen? Und das ganze dann noch vor dem Hintergrund anderer Störungen organisationspolitischer und persönlicher Natur.
Was mir aus diesem halben Jahr des Projektes geblieben ist? Unglaublich viele Erkenntnisse (welche genau, werde ich mal in einem eigenen Blogartikel beschreiben) und wirklich ganz tolle Menschen, die ich getroffen habe: sowohl im Kollegium, als auch bei den Teilnehmenden. Und das möchte ich nicht missen. In diesem Projekt hatte ich das Gefühl, innerhalb meiner Möglichkeiten die Gesellschaft mitgestalten zu können und das hat sich richtig gut angefühlt.
Finde Freunde auf dem Weg
Selbständigkeit in neuem Businessmodell
Im Herbst 2017 hatte ich beschlossen, meine Selbständigkeit als Coachin (Sein+Werden Coaching) durch ein neues Geschäftsmodell auszubauen – mit Kursen und Onlinecoaching. Da ich bis dahin keine Ahnung hatte, wie genau man das macht, schrieb ich mich in ein Onlinebusiness-Coachingprogramm (SOMBA) ein. Eine sehr gute Entscheidung!
Und noch besser und richtig gut wurde es, als meine Freundin Katharina Lettich im Januar dieses Jahres ebenfalls in den Kurs kam. Wir beschlossen, uns gemeinsam auf diesem Weg zu unterstützen, um am Ball zu bleiben, sich Ziele zu setzen und sie uns gegenseitig auch verbindlich zu äußern. Und was soll ich sagen, es hilft: Mit einem Buddy ist der Weg der Veränderung nochmal viel leichter und macht mehr Spaß.
Butter bei die Fische
Ab in die Vollselbständigkeit
Die Projektleitung und mein Online-Geschäftsaufbau verliefen im ersten Halbjahr 2018 parallel. Und wie man sich vorstellen kann, wurde das auf Dauer ganz schön anstrengend. Denn neben meiner Tätigkeit als Projektleiterin und Coachin, habe ich noch einen Rahmenvertrag mit regelmäßigen Einsätzen als Seminarleitung. Als meine Teilselbständigkeit begann stabil zu laufen, spürte ich, dass ich drohte mich aufzureiben und meine eigene Lebensvision (welche genau das ist, erzähle ich ein anderes Mal) mit zu vielen Nebenaktionsplätzen nicht erreichen könnte. Ich wusste ich müsste meine Anstellung in der Projektleitung aufgeben, aber würde meine Selbständigkeit als Einnahmequelle ausreichen?
Ich spürte, dass es vernünftig und richtig wäre, zu kündigen und den Schritt in die Vollselbständigkeit zu gehen, aber ich hing an dem Projekt und natürlich ein wenig auch an der Sicherheit, die mir die Anstellung bot.
Moving fast forward im Sprint
Ein Meilenstein in meinem Onlinebusiness ist erreicht
Ende Mai hörte ich zum ersten Mal von der SOMBA Summerschool. (SOMBA ist das Online Businesscoaching,
das ich für mich gebucht habe) und ich war hin und her gerissen. Wir sollten innerhalb von 4 Wochen, über den Sommer, unseren ersten eigenen Onlinekurs rausbringen. Das klang total attraktiv für mich, aber konnte ich das zeitlich unterbringen und kräftemäßig schaffen? Egal, ich sagte einfach zu (danke, Katharina!).
Gleichzeitig schrieb ich mein erstes Kapitel für ein E-Book und gab mein erstes Interview für einen Online-Kongress. In meinem Onlinebusiness ging es also ordentlich voran. Aber nach wie vor hatte ich ganz schön viele Baustellen und es kamen noch immer neue dazu. Es fühlte sich an wie
eine Flut von Aufgaben, die mich mit einem rasanten Tempo mitreißt und fortspült und an deren Ende ich mir ein Bad in einem warmen See des Erfolges inmitten einer paradiesischen Tropenlandschaft voller Möglichkeiten erhoffte.
Laufen – Pause – Laufen
Mal eben nach Nepal
Meine liebste Freundin Gabi lebt und arbeitet seit 2017 in Kathmandu. Wir hatten uns lange nicht gesehen und beschlossen, dass ich sie im Juni zu ihrem Geburtstag besuchen würde.
Vor meinem Abflug schickte ich meine Kündigung für die Projektleitung raus. Die Wiedersehensfreude war riesig. Wir unternahmen viel, besuchten Tempel, ein tibetisches Kloster, flogen ins Himalaya-Gebirge, aßen Momos, machten Stadtführungen, besichtigten eine Totenstadt, nahmen an einem Gebet teil, ließen uns segnen und sahen die Reinkarnation der Kumari, einer hinduistischen Kindgöttin. Ich liebe die bildhaften und überall präsenten Mythen und Geschichten über das Leben und den Tod, Gut und Böse.
Und trotzdem war das Schönste an diesem Besuch, dass wir zusammen Zeit verbrachten. Mein Besuch war für uns beide gestohlene Zeit zwischen Aufgaben und Arbeit vorher und Weitermachen hinterher. Und so ging die Würdigung meines wunderschönen Ausflugs in eine andere Welt, völlig im Tempo dieses Jahres unter.
Think Big
Erstmal kündigen und dann ordentlich investieren
Nach meiner Rückkehr aus Nepal wurde zu Ende Juni meine Kündigung mit sofortiger Wirkung akzeptiert. Das verschaffte mir ungemein Luft und Entlastung. Ich hatte jetzt Zeit gewonnen, um meinen ersten Kurs zu launchen (online-deutsch für eine Kursverkaufsstrategie) und war total absorbiert von dem Sog, innerhalb kurzer Sprints im Rahmen von SOMBA und unter Anleitung meiner Businesscoachin etwas vollkommen Neues auf die Beine zu stellen.
Mein erster Onlinekurs für die “Alternative Karriere” ging mit der Einweihungsklasse an den Start. Er heißt The EasyWay und ich bekam schönes Feedback und freute mich über die Erfolge in der Gruppe. Die Summerschool zeigte mir, was alles möglich ist und dass da noch mehr geht.
Die Vorgehensweise in Sprints ist genau mein Ding. Deshalb beschloss ich noch größer zu denken und in ein weiterführendes Programm für mein Onlinebusiness zu investieren. Denn ich spürte, dass Investition in mich selbst und mein Business ein wesentlicher Faktor für den Aufbau einer erfolgreichen Selbständigkeit ist. Think Big!
Mein erster Onlinekurs
Am Start mit The EasyWay
Die gesammelten Erfahrungen aus meinem Einweihungskurs nahm ich mit, um meinen Kurs noch zu perfektionieren und launchte ihn zum ersten mal als bezahlten Onlinekurs! Hurra, es funktionierte. Und ich sage euch, in diesen Launch ging ganz schön viel Energie.
Ich eröffnete eine kostenlose Facebook-Gruppe, in der ich täglich kleine Aufgaben stellte. Was mich hier sehr berührte, war die vertrauensvolle Aufgeschlossenheit der Teilnehmenden. Darüber hinaus bestätigte sich für mich noch einmal die Relevanz meines Themas. Denn manchmal denkt man, man habe eine Message und gleichzeitig ist da dieses … aber wen soll das schon interessieren?. Hier erlebte ich also, dass es anders war.
Um meinen Kurs zu verkaufen, schrieb ich so viele E-Mails, wie noch nie, schaltete meine erste Facebook-Werbung und hielt mein erstes Webinar. Das alles war total neu und aufregend für mich. Aber ich war in meinem Performancetunnel und da war keine Zeit für zögern und zaudern.
Außerdem bekam ich einen weiteren Rahmenvertrag als Referentin für Resilienz.
Die Onlinefamilie wächst
Noch mehr Freunde auf dem Weg – Juhuuu
Meine Coachin Sigrun veranstaltet zweimal im Jahr ein Live-Event. Im September war ich auch dabei. Mein zweites Sigrun-Live.
Ich traf so tolle Menschen (auch Judith Peters alias Sympatexter) und fühlte mich ganz beflügelt. Wir mastermindeten (5 Minuten Problem erzählen, 10 Minuten Feedback der Gruppe), wir lauschten besonderen Inspirationsvorträgen und vor allem erfuhren wir, wie es sich anfühlt, von einer Frauencommunity unterstützt zu werden.
Bei diesem Event traf ich auch zum ersten Mal live meine Mastermindbuddies, die mit mir im Onlinebusinessprogramm sind. Wir kannten uns bis dahin nur über Laptopkamera und beschlossen aufgrund der tollen Erfahrung und guten Vibes, uns regelmäßig auch live zu treffen. Herrlich, noch mehr Freunde auf dem Weg!
Es gibt nichts Schöneres, als sich in der Gesellschaft von Gleichgesinnten zu befinden.
Meine Buddies: Selina Man Karlsson, Selen Yildiz Graf, Rossella Pfund, Jenne Ragazzo Chase, Katharina Lettich und ich
Das Tempo rächt sich
Ziemlich kaputt und keine Lust, etwas zu ändern
Das Jahr schritt voran, es war bereits November. Und ich fühlte mich total erschöpft von dem Speed des Jahres und der Masse an Projekten, die ich dieses Jahr angestoßen hatte. Und so stellte sich mir die nächste Herausforderung: Pausen aus- und einzuhalten und nicht dauerhaft zu leisten. Es stellte sich innere Unzufriedenheit ein – ich musste jetzt selbst lernen, was ich lehre. Und deshalb geht es vom Sprint in den Dauerlauf. Zur Unterstützung habe ich mir ein Mediatationsabo gegönnt und was soll ich sagen… es hilft!
Grad die letzten zwei drei Wochen habe ich zum Ende des Jahres mein Online-Angebot neu definiert und freue mich total darauf, es jetzt noch im Dezember ganz geschmeidig rauszubringen. Einfach mal ohne Sprint, sondern eher so im lässigen Lauftempo. Und dieser Jahresrückblick tut sein Übriges: er stimmt mich vor dem Hintergrund all dessen, was in diesem Jahr passiert ist, gnädig mit mir selbst und der Tatsache, dass ich es einfach mal ein paar Wochen langsam angehen lassen muss. War ganz schön viel los dieses Jahr!
Einer geht noch … Workshop
Die letzte Tat des Jahres 2018
Und trotzdem kann ich nicht anders… am 29.12.2018 gebe ich also kurz vor Jahreswechsel noch einen kostenlosen Workshop. Denn seitdem ich mir Jahresziele setze und versuche bei meinen Aktivitäten planvoll vorzugehen, erreiche ich viel mehr. Ich schaffe zwar nicht immer alles, was ich mir vornehme, aber zumindest habe ich das Gefühl mehr Überblick zu haben.
Und ich ziehe daraus meine Motivation, weil ich mir eben schöne Ziele setze und es mir viel leichter erscheint, wenn ich einen Plan vor mir habe. Das ist zwar kein Garant für Erfolg, aber ab und zu ein Häkchen hinter eine Aufgabe machen lieben wir doch alle, oder?
Ausblick
Was liegt für 2019 an
Außer all dem, was mir im nächsten Jahr natürlich noch auf dem Weg begegnen wird, habe ich mir diese 4 Dinge fest vorgenommen. Mal sehen, ob es klappt… Nächstes Jahr werden wir es wissen 😉
1. Ausbildung zur NLP Trainerin im NLP-Zentrum Berlin: Ist gebucht, ich freue mich sehr darauf.
2. Ein schönes Hobby finden: Neulich bin ich gefragt worden, welches Hobby ich habe. Mein erster Gedanke war „Wie, Hobby? Na, meine Arbeit ist doch mein Hobby – ich arbeite.“ Und im nächsten Moment wurde mir klar, dass ich tatsächlich zu denen gehöre, die außer arbeiten und fortbilden und lesen wenig andere Interessen verfolgen.
Das war früher anders. Deshalb habe ich beschlossen, mir ein neues Hobby zu suchen. Yoga? Häkeln? Urban Sketching?…
3. Einen Online-Kongress auf die Beine stellen zum Thema Gestaltung von Arbeit. Die Idee ist, ganz viele verschiedene Experten*innen zu diesem Thema einzuladen und damit eine Vielfalt von Informationen, neuen Impulsen und Inspirationen für alle Kongressteilnehmer*innen zu liefern.
Ich möchte die Möglichkeiten der Gestaltung von Arbeit aus verschiedenen Perspektiven aufzuzeigen. Z.B. aus individueller Sicht – was kann ich tun?, aus rechtlicher Sicht – was ist gesetzlich geregelt?, aus Sicht des Betriebsrates – wo kann ich Unterstützung bekommen und Einfluss nehmen?, aus Coaching Sicht – welche Programme/Impulse helfen, selbst Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Arbeitslebens zu übernehmen? und sicher gibt es dazu noch mehr Ansichten.
4. Drei bis vier Kursstarts meines Onlineprogramms zur Entwicklung einer alternativen Karriere. Hier steckt viel Arbeit drin. Aber wer den Artikel bis hierher gelesen hat, weiß, dass ich vor großen Projekten keine Angst habe. Im Gegenteil, ich freue mich drauf! 🙂
Ja, bitte fang wieder mit Urban Sketching an! Dann sind wir schon zwei, die ihr vergessenes Zeichen-Talent hervorkramen 🙂 Wer weiß, was daraus wird? Ich z.B. könnte mir vorstellen, meine Blogbeiträge in Zukunft damit zu bebildern. Who knows 🙂
„Das Tempo rächt sich“ könnte Wort für Wort auch in meinem Jahresrückblick stehen :-/
Was für ein Jahr! Ich werde immer an unseren Spaziergang ins Neni in Zürich denken. Auf ein erfolgreiches Jahr 2019 und auf mehr SOMBA-Erinnerungen!
LG Judith
Was für eine coole Idee, deine Artikel mit Zeichnungen zu bebildern! 😀
Ja, in deinem Jahr war auch mächtig Geschwindigkeit drin. Puh, ganz schön viel geschafft, was?
Und ja, das war toll in Zürich <3. Ein schöner Spaziergang, schönes Essen, und schöne Gespräche! Und genau darauf freue ich mich auch 2019. Danke Judith für den Impuls zu diesem Artikel! Und auch an dich LG