Folge 42 | Wie wird man Werbetexter:in?

Selbstbewusst und positiv durchs Leben



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„ICH LESE GERNE ZWISCHEN DEN ZEILEN“

Irina über ihre Liebe zur Poesie

Obwohl Irina in der gymnasialen Oberstufe Deutsch als Leistungskurs hat und vor allem beim Gedichte interpretieren richtig aufgeht, studiert sie erst einmal Grafikdesign. Sie ist kreativ – das ist ihr bewusst. Dass sie irgendwann Werbetexterin wird, ist ihr zu diesem Zeitpunkt aber noch gar nicht klar. Zum einen weiß die Abiturientin damals gar nicht, dass dieser Beruf überhaupt existiert. Und zum anderen auch nicht, dass ihr das Schreiben so viel Erfüllung bringen wird.

Als sie dann aber im Studium mehr über das Thema „Werbetext“ erfährt und zum ersten Mal ein Werbekonzept aufsetzt, wird ihr klar, dass sie zwar eine gute Gestalterin ist, aber eine noch viel bessere Konzeptionerin. Denn Werbetexten ist mehr als Headlines und Copies. Ein Werbekonzept aufzustellen bedeutet eine Werbebotschaft in Worte zu fassen und überzeugend darzustellen. Und das manchmal mit vielen Ideen und Konzepten gleichzeitig. Das reizt sie sehr. Also beschließt sie nach dem Studium eine Weiterbildung bei der Texterschmiede in Hamburg zu absolvieren, die sie mit Bravour besteht und macht sich dann auf in die Werbebranche.

„ICH BIN SO GUT, WEIL ICH LERNEN DURFTE“

Wenn die Agentur dir ein Lernumfeld bietet
Screenshot von Irinas erster Bewerbung nach der Texterschmiede

Sie wird sofort genommen und bekommt eine Stelle als Junior Texterin in einer Agentur. Rückwirkend sagt sie, dass sie ihren beruflichen Erfolg zum größten Teil dieser Anstellung verdanke. „Man hat sich richtig Zeit für mich genommen, ich konnte lernen und täglich besser werden.“ Aus der Junior Anstellung wird irgendwann eine Senior Position und dann auch die Kreativ Direktion. 5 Jahre bleibt Irina in dieser Agentur, was sehr für ein gutes Arbeitsklima spricht. Danach wechselt sie ihren Arbeitsplatz und feilt weiter an ihrer Karriere. Doch nach 7 weiteren Jahren in der Agenturarbeit kommt das aus.

„ICH WOLLTE EINFACH NUR PÜNKTLICH FEIERABEND MACHEN“

Wenn das Natürlichste der Welt zum Problem wird

Ein Schlüsselmoment ihrer Angestelltenkarriere ist die langgeplante Hochzeit ihrer Freundin. Obwohl sie ihr ganzes Team schon Wochen im Voraus darüber informiert, schafft sie es nicht pünktlich Feierabend zu machen. Beinahe verpasst sie die Hochzeit. In der Werbebranche herrscht hoher Zeitdruck. Für Irina eigentlich kein Problem, denn sie sagt, dass man sich irgendwann einfach daran gewöhne. Und dennoch: mehr Privatleben wäre wirklich schön. Als sie dann auch noch wortwörtlich eines Tages vom Stuhl kippt, trifft sie ihre Entscheidung und kündigt.

SICH SEINER SELBST BEWUSST SEIN

Die Eigenen Stärken und Grenzen kennen

Von einigen Kolleg:innen wird sie optimistische Realistin genannt. Der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit ängstigt sie nicht. Sie geht ihn eher gelassen. Schließlich weiß sie, was sie kann und was sie will. Sie ist sich ihrer selbst bewusst. Irina legt eine 6-Monatige Arbeitspause ein und startet dann mit einem Gründerzuschuss in die Freiberuflichkeit. Work-Life-Balance ist sehr wichtig, sagt sie. Für sie ist Freizeit wichtiger als Geld. Seit 2018 ist sie beruflich selbstständig und geht nun endlich richtig in ihrer Arbeit auf.

In dieser Podcastfolge erzählt Irina ehrlich und bodenständig, wie sie zu ihrem Traumjob gekommen ist und vor allem auch, wie sie die berufliche Selbstständigkeit angegangen ist. Wir erfahren viel aus dem beruflichen Alltag einer Werbetexterin und machen auch einen kleinen Schwenker zum Geschlechterkampf in der Werbebranche. Wobei ich schon verraten kann, dass für die selbstbewusste und positive Frohnatur, wie Irina es ist, das eigentlich nie ein Thema war.

Wenn du dich also fragst, wie man Werbetexter:in wird und wie man entspannt und gelassen in die berufliche Selbstständigkeit starten kann, dann höre unbedingt rein. In dieser Podcastfolge bekommst du viel nützlichen Input und wir philosophieren auch ein wenig über das Selbstbewusstsein und den Zauber der Gegenwart.

Viel Spaß beim Anhören!

Über Irina Schüller

Als freie Kreativdirektorin, Texterin, Konzeptionerin und Ideenmaschine arbeite Irina für die unterschiedlichsten Werbeagenturen und Unternehmen. Hier kann sie ihre ganz eigene Kreativität und langjährige Erfahrung aus der Arbeit auf den unterschiedlichsten Marken einbringen. Irina liebt es es, tief in Marken einzutauchen, mit ihnen Geschichten zu erzählen und sie fein herauszuputzen.

Dabei entstehen Konzepte, Kampagnen und Markenauftritte. Natürlich in 360°, über den Tellerrand hinaus, gern um die Ecke und von mir aus auch über Kopf gedacht.

https://www.irinaschueller.de

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