Folge 37 | Von der Krankenschwester zur Hundeerziehungsberaterin

Wieso es manchmal gut ist den alten Traumjob hinter sich zu lassen, um einen neuen zu finden



Melanies Berufsweg beginnt in einer Arztpraxis. Eigentlich will sie Krankenschwester werden, schon immer. Sie ist aber zu jung, als sie aus der Schule kommt und entscheidet sich für die Ausbildung in einer Arztpraxis für Hämatologie- und Onkologie.

Die Arbeit dort gefällt ihr, mit den Kollegen:innen kommt sie gut aus und auch die Fachrichtung liegt ihr. Aber dennoch entscheidet sie sich die Praxis zu verlassen und die Ausbildung zur Krankenschwester zu absolvieren.

Denn schon ganz früh stand in Melanies Tagebuch, dass sie unbedingt mal Krankenschwester werden möchte. Die Arbeit mit Menschen und auch das medizinische technische interessiert sie sehr.

Das Kündigungsgespräch in der Praxis fällt ihr leicht, weil ihr direkt die Option eingeräumt wird, zurück zu kommen, sobald sie Krankenschwester ist.

Im Krankenhaus muss sie sich sehr umstellen, denn in so einem großen Betrieb ist man nur eine Personalnummer. Ein kleiner Kulturschock im vergleich zu einer familiären Arztpraxis. Irgendwann gewöhnt sie sich jedoch daran.

Aus ihrem Ausflug in die Welt des Krankenhausbetriebs werden schließlich 20 Jahre.

In Melanies Arbeitsleben geht es permanent um Krankheit und Tod. Was ihr dabei hilft das psychisch durchzustehen sind die Gespräche unter Kolleg:innen.

Für sich selbst hat sie den Umgang gefunden, ihren Arbeitstag mit ihrer Arbeitskleidung in den Spind zu hängen und in den meisten Fällen gelingt ihr das auch. Die Kleidung ausziehen, weghängen, ins Auto steigen und wegfahren, hilft dabei den Arbeitsalltag hinter sich zu lassen.

Aus ihrer Elternzeit kehrt sie in eine Teilzeitstelle zurück und merkt, dass sich auch ihre Einstellung verändert hat. Insgesamt ist auch der gestiegene Druck deutlich spürbar der auf dem Bereich Krankenhaus und Pflege lastet.

Dass es auf Dauer so nicht für Melanie weiter gehen kann, merkt sie, als sie eines Tages vor dem unaufgeräumten Medikamentenschrank steht und beschließt, dass das nicht ihr Problem ist, weil sie ja schließlich am nächsten Tag frei hat. „Da habe ich gemerkt, ich befinde mich auf dem absteigenden Ast. … So wollte ich nie werden.“

Allerdings dauert es von hier noch ein paar Jahre, bis sie für sich Konsequenzen zieht. Sie selbst schafft es rechtzeitig raus, sieht aber viele Kollegen:innen ins Burnout rennen.

Parallel macht Melanie ihre Ausbildung zur DELFI-Kursleiterin und auch eine Ausbildung zur Hunde-Erziehungsberaterin. Sie beginnt Aufträge zu bekommen, nimmt ihre restliche Elternzeit und kündigt schließlich.

Beruflich steigt sie in die Hundeschule mit ein, die ihr Mann nebenberuflich betreibt und arbeiten dort inzwischen Vollzeit.

Doch bis es soweit ist, gibt es noch einige Hürden zu überwinden. An dem Punkt an dem Melanie nicht mehr kann und nicht weiß, wie sie Arbeit und Familienleben unter einen Hut bekommen soll, ist sie bereit eine Fortbildung für einen Job im Büro zu machen, obwohl sie Büroarbeit nie interessiert ist. Ihr Mann stoppt sie rechtzeitig mit der Aussage: „Du würdest jetzt also etwas machen, dass dir überhaupt keinen Spaß macht, nur weil es besser in das Familienleben passt? Das geht so nicht. Da müssen wir irgend eine andere Lösung finden.“

Die Lösung ist dann schließlich die Ausbildung zur Hunde-Erziehungsberaterin und der Einstieg in die Selbstständigkeit. Und auch hier geht das Lernen weiter.
Die Hundeschule heißt übrigens Mensch-Hundsymbiose.

Der allgemeine Lebens-Tipp den Melanie für alle Zuhörer:innen hat ist: „Hör auf dein Bauchgefühl. Auch wenn du es nicht begründen kannst, noch nicht einmal vor dir selbst.“

Und gerade zum Ende hin, erfahren wir noch sehr interessante Einblicke, wie die Hunde-Erziehungsberatung auch den eigenen Umgang mit der Kindererziehung verändert.
Der Kern ist, herauszufinden, was einen intrinsisch motiviert. Das gilt für Menschen und Hunde.

Über Melanie Voges

Melanie Voges ist ausgebildete Hundeerziehungsberater.

Ihre Hundeschule betreibt sie gemeinsam mit ihrem Mann Hendrik und die Hundeerziehungsberatungsstelle existiert seit 2006.

Der Schwerpunkt liegt auf der artgerechten Beschäftigung und Sinn bringenden, ersatzjagdlichen Aktivität für den Hund. Über diesen Weg lässt sie die Erziehung einfließen, die hilft im Alltag gut mit dem Hund zurecht zu kommen.

https://www.menschhundsymbiose.de/

Links und Credits

Credits für Musik: Music from Uppbeat (free for Creators!)
https://uppbeat.io/t/sonda/were-in-it-together

Zum Selbstcoaching-Programm 21 Tage zur Gelassenheit: bit.ly/Gelassenheit-Kompakt

Zum Kurs 5 Lebensstärken, die du in der Schule nicht lernst kommst du hier: bit.ly/5Lebensstärken

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